Der Kopfschmuck und die Kriegsbemalung der Indianer

Der Kopfschmuck und die Kriegsbemalung der Indianer

In unserem heutigen Blogartikel wollen wir erneut eine der Sitten und Gebräuche der Indianer erklären und befassen und deshalb mit dem Körperkult und dem Federschmuck der Indianer. Die Kopfbedeckungen der Indianer haben meist eine tiefergehende Bedeutung und sind neben einem sehr beliebten Schmuck auch Statussymbol zugleich.

 

Wieso tragen die Indianer Kopfschmuck und Federn?

Nach den Vorstellungen der meisten tragen alle Indianer Kopfschmuck, dies stimmt so allerdings nicht ganz, denn die Ausgestaltung des Federschmuckes hing sehr stark davon ab, welchem Stamm man angehörte und wo man lebte. Frisuren und Federschmuck galten oft als Erkennungszeichen und Merkmal für die Stammeszugehörigkeit der Indianer. Irokesen – von welchen sich die auch heutzutage noch typische Irokesen-Frisur ableitet – trugen beispielsweise ganz andere Frisuren und Kopfbedeckungen wie die Sioux.

Die in der Prärie lebenden Indianer trugen gerne und oft Federn von Steinadlern als Kopfschmuck. Dieser galt als Zeichen von Tapferkeit und Mut, denn die Federn waren meist nur in schwer zugänglichen Gebirgen zu finden.

 

Symbolcharakter des Federschmuckes

Die gesammelten Federn wurden, bevor sie zu einem Kopfschmuck umfunktioniert wurden, noch beschnitten. Gerade beim Beschneiden der Federn unterscheiden sich die einzelnen Stämme sehr voneinander. Der individuelle Beschnitt galt als Symbolsprache und hatte je nach Ausgestaltung eine ganz besondere Bedeutung. So wussten die Indianer untereinander, welche Gesinnung oder soziale Stellung der Gegenüber hat.

Federbedeutung bei den Dakota-Sioux Indianern:

  • Eine rot gefärbte Feder bedeutete, dass der Träger im Kampf verwundet wurde.
  • Eine Feder mit einem roten Punkt bedeutete, dass der Träger einen Feind getötet hat.
  • Eine gespaltene Feder bedeutete, dass der Krieger mehrmals verwundet wurde.
  • Eine Feder mit Einschnitt bedeutete, dass der Träger einem Feind die Kehle durchschnitt und ihn skalpierte.
  • Eine Feder mit gezacktem Rand bescheinigte dem Träger 4 Heldentaten.

Vergleichbar waren die Federn mit Orden und Abzeichen beim Militär. Sie machten den Rang eines Indianers innerhalb der Gemeinschaft nach außen hin sichtbar und stärkten seine Stellung.

Eine Federhaube wie man sie meist von Häuptlingen oder Stammesältesten kennt, stand für eine große militärische Leistung, welche dem Träger Tapferkeit und Kampferfahrung bescheinigen sollte. Oft stand sie aber auch für Weisheit und Honorigkeit.

 

Körperbemalung der Indianer

Die Kriegsbemalung brachte den amerikanischen Ureinwohnern – entgegen der allgemeinen Ansicht, dass die Hautfarbe der Grund dafür sei – den Namen „Rothäute“ ein. Diesen bekamen sie von den amerikanischen Siedlern, da sie die Angewohnheit hatten, sich als Vorbereitung auf eine Schlacht mit roter Farbe zu bemalen. Die Farbe Rot sollte dabei die Kriegsgesinnung nach außen hin sichtbar machen und beim Feind Angst und Schrecken verbreiten. Allerdings war der Körperkult in der indianischen Kultur nicht nur in kriegerischen Zeiten recht ausgeprägt, sondern auch bei festlichen Anlässen wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten. Die rote Farbe hatte für die Indianer auch religiöse Bedeutung. Denn mit der Bemalung sollte auch die Nähe und Verbundenheit zur Mutter Erde bekundet werden.

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Der Kopfschmuck und die Kriegsbemalung der Indianer